„Der Rat der Stadt erklärt seinen Willen, die Belange des Klimaschutzes in gleichem Maße zu beachten, wie die des Umwelt- und Naturschutzes, der sozialen Sicherung der Bürgerinnen und Bürger sowie das Funktionieren des Wirtschaftsstandortes.“ So heißt es wörtlich in einem Beschluss, den der Umweltausschuss mit breiter Mehrheit am 11. September 2019 gefasst hat. Auch das Thema ÖPNV spricht der Beschluss konkret an: Weitere Potentiale und Bedarfe sollen nach Umsetzung der letzten Stufe des neuen Linienkonzeptes ermittelt werden.
Anlass für die FDP-Fraktion, das Thema Busverkehr auf der Hindenburgstraße erneut auf die Tagesordnung des Rates zu setzen.
„Nach dem Grundsatzbekenntnis zum Klimaschutz muss der Rat den Worten nun auch Taten folgen lassen. Wer Klimaschutz ernst meint, kann weder die Schwächung des ÖPNVs durch die jenseits der Hindenburgstraße gelegene Abwärts-Trasse wollen, noch das Aufrechterhalten einer Planungsidee, die die Fällung des halben Baumbestandes dort vorsieht“, so FDP-Fraktionsvorsitzende Nicole Finger.
Das Umweltbewusstsein vieler Bürgerinnen und Bürger sei im letzten Jahr durch die mittlerweile weltweite Bewegung „Fridays for Future“ gewachsen. Dies habe auch die große, generationsübergreifende Teilnahme am weltweiten Klimastreik in Mönchengladbach am letzten Freitag gezeigt.
„Leider wird jedoch vielen Bürgerinnen und Bürgern ohne eine attraktive Erreichbarkeit der Innenstadt mit dem Bus der tatsächliche Verzicht aufs Auto schwer gemacht“, so Finger. „Dass die neue Trasse nicht gut angenommen wird, ist bereits im PVG-Gutachten im letzten Jahr belegt worden: Etwa 50% der Befragten benoteten die neue Buslinienführung mit „mangelhaft“. Wir brauchen hier keine neue Evaluation – die Zahlen liegen auf dem Tisch.“
Die Liberalen erhoffen sich vor allem vom kleineren Groko-Partner SPD, ein Umdenken bei der Hindenburgstraße, nachdem zuletzt auch noch der Versuch gescheitert war, eins der größten Mankos der neuen Trasse zu beheben: Die fehlende Haltestelle auf Höhe der Galeria Kaufhof.
„Die SPD wollte in Mönchengladbach sogar den Klimanotstand ausrufen. Wenn das nicht nur Wahlkampfgetöse des angehenden OB-Kandidaten Heinrichs war, hat die SPD jetzt die Chance zu beweisen, dass es ihr tatsächlich ernst ist. Im Interesse des Klimaschutzes und auch der älteren und behinderten Menschen in unserer Stadt.“, so Finger abschließend.