FDP möchte einen strukturierten Inklusionsprozess

In der Ratssitzung am 2. März stand ein Antrag der Grünen an, der einen raschen barrierefreien Umbau von Rathäusern und Veranstaltungsorten forderte. FDP-Fraktionsvorsitzende Nicole Finger sprach gegen den Antrag und verwies auf die ihrer Meinung nach falsche Prioritätensetzung.

„Wenn ein Rollstuhlfahrer ins Rathaus Abtei getragen werden muss, ist das nicht schön. Aber es gibt viel mehr Betroffene, wenn Eltern von Kindergartenkindern feststellen müssen, dass ihre Wunsch-Grundschule nicht barrierefrei ausgebaut ist und die Kinder dann quer durch die Stadt gefahren werden müssen.“ Und: „Wir müssen als Politik dringend mal festlegen, welche Arbeiten Priorität haben sollen.“

Finger schlug folgerichtig vor, dass die Stadtverwaltung eine Übersicht der kommunalen Einrichtungen und Bildungs-, Kultur-, Sport- und Freizeitobjekte vorlegt, die umgebaut werden (müssen), um Menschen mit Behinderungen eine uneingeschränkte eigenständige Teilhabe zu ermöglichen. Diese Übersicht soll eine Priorisierung und Daten zur zeitlichen Realisierbarkeit und Finanzplanung enthalten und den Fachausschüssen so bald wie möglich vorgelegt werden.“

Finger weiter: „Unsere erste Priorität sollte auf allen Maßnahmen liegen, die Bildungseinrichtungen betreffen. Hier fehlt es bisher an einer Darstellung der Stadtverwaltung, die von der Politik beraten werden könnte.“

Die „Große Koalition“ aus CDU und SPD folgte dieser Idee nicht und lehnte sie ohne einen alternativen Vorschlag rundweg ab.

7. März 2016